Mit Purpose in Führung gehen:
Beratung eines global agierenden Konzerns
Was bringen wir in unserer Rolle in die Welt? Beratungs-Case für Führungskräfte eines internationalen Konzerns im Rahmen der Neuwaldegger Purpose- und Strategieberatung.
Führungskräfte auf Disruptionen vorbereiten
Ein global agierender Konzern versammelt Führungskräfte aus aller Welt, um sie auf den Sprung in obere Führungsebenen vorzubereiten. Was zunächst wie eine gewöhnliche Führungskräfteentwicklung klingt, soll ganz gezielt dazu beitragen, die Führungsmannschaft auf große Umwälzungen vorzubereiten: Hybride Organisation, Business Model Innovation, Agilität, Disruption und Enterprise 2.0 bestimmen die internen Diskussionen und Planungen. Und das Top-Management meint es ernst: Wer Karriere machen will, sollte hier fit sein und in einem solchen Kontext agieren können.
VUCA-Welt erlebbar machen
Gemeinsam mit den Verantwortlichen des Konzerns entwickeln wir ein Programm für rund 150 – 180 Führungskräfte pro Jahr. In kleineren Gruppen erarbeiten diese sich über verschiedene Module hinweg durch Simulationen, Learning Journeys und Impulse von uns neue Kompetenzen für die Agilisierung der Organisation, die Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen und Führungspraxis. Eine Frage taucht dabei immer häufiger auf und gewinnt an Bedeutung: Was wollen wir in die Welt bringen? Vielen wird klar: Ohne Purpose fehlt es in der VUCA-Welt an Drive und Orientierung. Zum Ende der Lernreise sollen daher alle zusammenkommen und im Rahmen einer Großveranstaltung den Purpose ihrer Führungsarbeit explorieren.
Purpose finden im Rahmen einer Großveranstaltung
In einem kleinen Team entwickeln wir ein Konzept, wie wir mit 180 Personen aus aller Welt am Purpose ihrer Rollen arbeiten können. Als das Großereignis startet, geht es zunächst einmal darum, dass alle sich kennenlernen und die Lessons learned der bisherigen Lernreise gesammelt und ausgetauscht werden. Am nächsten Tag steigen wir dann voll und ganz in das Thema Purpose ein. In Kleingruppen von acht bis neun Personen lassen wir die Teilnehmer:innen zunächst persönliche Erlebnisse erzählen, über Momente in denen sie besonders stolz darauf waren, als Führungskräfte in dieser Firma zu arbeiten. Die Stories zeigen, wofür „Leadership at its best“ steht. Geschichten, die bei den Gruppenmitgliedern viel Resonanz auslösen, werden dann im Plenum nochmal mit allen geteilt. Was da zutage trat, war überwältigend. Mehr als ein Dutzend faszinierender, berührender und kurzweiliger Geschichten wurden im Plenum vorgestellt. Am Ende waren immer noch einige Geschichten unerzählt, aber der Raum aufgeladen mit Inspiration und Stolz über die eigene Organisation.
Danach ging es wieder zurück in die Gruppen. Wir baten sie, aus ihren Geschichten die spezifischen Beiträge herauszufiltern, die Führung für andere geleistet hatte. Diese wurden als Verben und „Action Phrases” festgehalten, die jeweils die Essenz der Beiträge erfassten, und als Word Cloud der Beiträge aller Gruppen auf eine Leinwand projiziert. Trust, Purpose, Inspire, Team und People wurden am häufigsten genannt und kurz im Plenum reflektiert.
In der nächsten Runde gingen die Führungskräfte dann auf die Suche nach den in den Geschichten verborgenen Aussagen über ihre Wirkungen: Welchen Unterschied machte Leadership für die Mitarbeitenden, Teams oder Kund:innen in den Geschichten? Satisfaction, Autonomy und Trust, aber auch Engagement, Performance, Pride und Empowerment kamen häufig vor.
Aus den gefundenen Begriffen konnten die Gruppen dann ein Purpose-Statement entwerfen und als Banner mit farbigem Karton visualisieren. Auf diese Weise hingen nach rund vier Workshops-Stunden auf einmal 21 Purpose-Statements im Raum. Sie wurden von den Teilnehmenden via Moderationstool bewertet. Ganz vorne landeten dabei: „Inspiring people to create a better tomorrow” und „Empower teams for inspired solutions”.
Purpose energetisiert
Mit 180 Führungskräften aus aller Welt am Purpose ihrer Führungsrolle zu arbeiten wirkte zunächst sehr herausfordernd. Wie kann ein Purpose-Prozess im Rahmen einer Großveranstaltung gestaltet werden, der einerseits öffnet und energetisiert, aber auch ein Outcome produziert, das im Führungsalltag für Motivation und Orientierung sorgt? Mit dem oben beschriebenen Prozess ist uns dies gelungen. Zudem konnten die Führungskräfte die eigene Erfahrung aus der Veranstaltung nutzen, um mit Hilfe kleiner Adaptionen Purposearbeit auch in ihren Bereichen voranzutreiben. Und auch andere Führungskräfte, die nicht dabei waren, wurden neugierig und haben gefragt: „Wie habt ihr das gemacht?“