Aussterbenden Geist durch Sinn ersetzen:
Strategieberatung Non-Profit Bereich
(Wofür) Braucht ein Wohlfahrtsverband Purpose? Beratungs-Case im Rahmen der Neuwaldegger Strategieberatung.
Ein großer Wohlfahrtsverband arbeitet intensiv an der Organisationsentwicklung. Mit der neuen Struktur einer Dachorganisation sollen Synergien erzeugt und der Verband bundesweit gestärkt werden. Die Sozialorganisation mit 3.500 Mitarbeitenden arbeitet seit 150 Jahren sinnorientiert. Mit der sich wandelnden Mitarbeiter:innenschaft (nicht konfessionell, divers) und dem Aussterben der Ordensschwestern wird die Frage nach dem Spirit, nach der gemeinsamen Identität laut. Was unterscheidet uns von anderen Unternehmen der Branche?
Kann Purpose den aussterbenden Geist ersetzen?
Ziel der Begleitung ist die Schärfung des gemeinsamen Purpose. Das Management Team will an das Konzept von Organisations-Purpose herangeführt werden und dem gemeinsamen WOFÜR auf die Spur gehen. Wichtig ist, dass es nicht kognitiv bleibt, sondern erlebbar wird, wie Purpose wirken kann. Wir starten mit einem Purpose-Erlebnistag. Ein kurzes Format mit hohem Erlebnisanteil soll ein „Beschnuppern“ des Purpose-Konzepts ermöglichen. Anschließend kann der Leitungskreis den nächsten Schritt entscheiden – im Zweifel auch gegen das Weitergehen in diese Richtung. Das klare Buy-In des Management Teams in den Prozess ist erfolgsentscheidend – daher der Start mit einem „Tester-Workshop“. Wir designen den Tag als U-Prozess: Einstieg auf der kognitiven Ebene mit dem Schärfen des Case for action – wo haben wir als Organisation den größten Handlungsbedarf? Wofür brauchen wir Antworten? Mit der Komplexitätslandkarte zeigen wir, wie sich das eigene Unternehmen und die Bereiche in Bezug auf steigende Komplexität und passende Steuerungslogik einordnen lassen. Beispiele von Purpose Driven Organizations zeigen wie Purpose-Steuerung aussehen kann und wirkt.

Erst erleben, dann entscheiden
Aber bevor es zu theoretisch wird, verlassen wir die kognitive Ebene und steigen in die Erfahrung ein. Eine Abwandlung des persönlichen WHY Prozess bringt die Führungskräfte in Kontakt mit ihrer eigenen Sinn-Biographie und durch den Austausch untereinander auch in tiefen Kontakt untereinander.
Anschließend werden diese Purpose-Erfahrungen im Blick auf die Arbeit im Unternehmen weiter vertieft und von jedem zu einem persönlichen Purpose Statement verdichtet. Durch diese Galerie der Wert- und Sinnprofile zieht sich ein roter Faden. Er gibt den Blick frei auf einen tiefer liegenden Purpose der Organisation, zu dem die Einzelnen beitragen.
Wie kann es weitergehen?
Wir gehen bewusst nur bis hier, ohne den Purpose bis zum Schluss zu schärfen. Die Struktur, Größe und Kultur der Organisation legt nahe, dass wenn hier wirklich ein Purpose Prozess starten soll, ein Bottom-Up Prozess funktionaler ist. Wir würden mit jenen starten, die in der täglichen Arbeit mit den Kund:innen am nächsten am Purpose sind. Mit dem Management Board tauchen wir nun wieder aus dem U auf, um die Erfahrung zu reflektieren: Wo leben oder spüren wir diesen Gesamtpurpose schon? Wie könnte Purpose die strategischen Leitprozesse befruchten? Welchen Nutzen würde er für unsere Mitarbeitenden entfalten? Auf welche unserer Herausforderungen gibt er Antwort? Was ist aus dem heraus ein guter nächster Schritt?