Agile & digitale Transformation:
Change-Beratung eines Medienunternehmens
Das aktuelle Geschäftsmodell neu entwickeln und für den Markt der Zukunft aufstellen. Beratungs-Case eines Medienunternehmens im Rahmen der Neuwaldegger Change Management-Beratung.
Das Top-Management eines Medienunternehmens erkennt: Die Altersstruktur unserer Leser:innen ist alarmierend, täglich verlieren wir Kund:innen und auch die Erwartungen unserer zukünftigen Leser:innen verändern sich hin zu digitalen Anforderungen. Das aktuelle Geschäftsmodell und die Arbeitsweise des Verlages sind nicht zukunftsfähig. Dieser Trend in der Medienbranche wird international bestätigt und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die finanzielle Seite wirklich kritisch wird. Nach dem ersten gemeinsamen Workshop ist klar: Man will jetzt aus einer Stärke heraus agieren, das Zeitfenster ist mit zwei Jahren knapp bemessen und es wird auch darum gehen, die Grundstrukturen der Organisation anzugreifen.
Lernende Organisationsstruktur
Ziele der agilen Transformation sind vor allem neue digitale Produkte, technologiebasierte Arbeits- und Entscheidungsprozesse und eine agile lernende Organisationskultur. Die Challenge dabei ist, im laufenden Alltag ein neues Geschäftsmodell zu etablieren und gleichzeitig das bestehende Modell nicht aus dem Blick zu verlieren – immerhin sichert dieses noch den Hauptteil des Erlöses. Um dieses „sowohl, als auch“ zu schaffen, werden in der Steuerungsarchitektur folgende Pflöcke definiert:
- Strategische Hauptstoßrichtungen, die einen Rahmen für die neuen Produkte und Dienstleistungen liefern.
- Gemeinsame Ausrichtung schaffen, die die Werte und die Identität des Unternehmens aufgreift und die Mitarbeiter:innen einbindet.
- Prozesslogik, die sich an agilen Prinzipien ausrichtet: Klar definierte Rollen, kurze Sprints mit regelmäßigen Lernschleifen, schnelle Prototypen.
Start im Top-Management
Gestartet wird im Top-Management: Die prinzipielle Vorgehensweise wird entschieden, wobei auch die Herausforderungen heiß diskutiert werden. Dabei wird schnell klar: Ein gemeinsamer Purpose mit Strategie gibt die Orientierung für die Organisation und schafft Fokus. Die Transformation-Map gibt Orientierung, was zu tun ist und in dem „was“ wird das neue Arbeiten („wie“) geübt. Das Top-Management selbst braucht Begleitung, um Vorbild in diesem Prozess sein zu können und auch mit den Herausforderungen als Erste zu experimentieren.
Purpose-Orientierung mit 4-Wochen-Sprints
Mit einem Kernteam (Organisationsmitglieder und Berater:innen), wird eine Prozessarchitektur entwickelt, die sechs unterschiedliche Streams beinhaltetet: Leser:innen-Markt, Content, Business-Kund:innen, Technologie, Führungsleistung und Purpose. Nach einem energetisierenden „Purpose & Case for Action“ Prozess, werden zehn Prozent der Organisationsmitglieder in die Streams eingebunden. Innerhalb dieser Streams sind Cross-Funktionalität, Purpose-Orientierung und agiles Arbeiten Kernprinzipien.
In 4-Wochen-Sprints werden die unterschiedlichen Anforderungen der Streams bearbeitet, die Ergebnisse werden in Review-Workshops ausgewertet und abgenommen. Innerhalb dieser Sprints synchronisieren sich Teammitglieder in Form von Stand-ups und Team-Zeit, die durch DNA-Coaches (DNA=Das Neue Arbeiten) und eine digitale Austauschplattform unterstützt werden. Vorstände und Geschäftsführer:innen, in ihrer Rolle als Sponsor:innen, haben die Aufgabe, die eigenen Streams nach außen zu vertreten und wichtige Verbindungen zu Stakeholdern herzustellen. Dadurch entsteht ein fließender und schneller Prozess des Arbeitens, Abgleichens und Anpassens, indem viel voneinander gelernt wird.
Schlüssel ist das Vertrauen in den agilen Prozess
Das Kernteam kümmert sich um Übergreifendes: Entwicklungen und Beobachtungen anhand der systemischen Schleife bearbeiten und einsteuern. Kommunizieren der Prozessfortschritte in Form von Messages, Videos, Workshops uvm. Gesamtheitliche Steuerung des agilen Transformationsprozesses.
Schlüssel in diesem Projekt ist es, Vertrauen in den agilen Prozess herzustellen, der keinen genauen Weg aufzeichnet, sondern auf „build-measure-learn“ setzt. Dabei hilft ein intensiver Prozess mit den Führungskräften, der genau mit diesen Unsicherheiten arbeitet. Die Ausrichtung an einem gemeinsamen Purpose, Hard-Facts und konkreten Initiativen im Sinne der Veränderung helfen dabei, das Neue aufzubauen. Der agile Prozess hilft Ungeplantes schnell zu integrieren – ohne in alte Muster zurückzufallen.