Learning Journey 10/10 Summary: – was wir daraus gemacht haben
Im März 2017 waren wir für drei Tage auf Learning Journey in Berlin um uns mit anderen Organisationen zu Digitalisierung, Selbstorganisation und Agilität auszutauschen. Eine gute Abwechslung für uns, entwickeln und begleiten wird doch sonst Learning Journeys für unsere Kund:innen zu (Social-) Start-Ups, Inkubatoren und anderen Organisationen. Diesmal waren wir selbst in der Rolle der „lernenden Reisenden“. Acht Monate später können wir eine erste Bilanz ziehen. Heute wissen wir, die Reise hat sich gelohnt!
1. Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete!
Neben der Auswahl geeigneter Unternehmen hat die intensive (innere) Vorbereitung einen maßgeblichen Unterschied für gute Gespräche gemacht und damit Basis für den fachlichen und persönlichen Erkenntnisprozess gelegt. Analog Otto Scharmers „Sensing Journeys“ haben wir uns intensiv auf jeden einzelnen Besuch vorbereitet. Dabei standen nicht einzelne Fragen oder gar eine Fragenliste im Vordergrund, sondern viel mehr der Kontext der Organisation, unsere eigenen Landkarten und Vorbehalte, unsere Intention für den Besuch sowie unsere Haltung.
2. All we have is now!
Bei allen Gesprächen haben wir darauf geachtet, eine offene Dialog-Atmosphäre zu schaffen, in der wirkliche Verbindung entstehen kann. Wir sind mit den jeweiligen Unternehmensvertreter:innen in einen tiefen Dialog eingestiegen und sind dem gefolgt, was in diesem Moment war. Der Effekt war für beide Seiten verblüffend: kannten die Unternehmensvertreter:innen von derartigen Firmenbesuchen eher ein „Frage-Antwort-Spiel“, hatte dieses Zusammentreffen mehr von einem gemeinsamen Such- und Erkenntnisprozess, der im Ergebnis für beide Seiten wertvoll war—und in einigen Fällen immer noch ist.
3. Gemeinsame Auswertung
Der dritte Tag stand unter der Überschrift: „Wissen teilen, Wissen vernetzen, Wissen nutzbar machen!“ und war maßgeblicher Erfolgs- & Spaßfaktor dieser Learning Journey. Im Rainmaking Loft, einem Co-Working-Space, ging es darum, eine gemeinsame Perspektive auf die Themen zu erlangen und in konkrete Aktionen zu überführen
4. Learning Journey = Teambuilding
72 Stunden am Stück gemeinsam unterwegs, gemeinsam den Weg zum nächsten Unternehmen finden (für manche hatte das fast schon Challenge-Charakter), da kann der positive Effekt auf das soziale System Beratergruppe Neuwaldegg nicht ausbleiben … und dann waren da ja noch die Abende ????.
Was wurde aus den ganzen Erkenntnissen?
Wir haben einige Erkenntnisse nach der Learning Journey direkt in die Tat umgesetzt. So haben wir:
- intensiv an unserem Purpose gearbeitet und diesen geschärft,
- für die Anwendung und Nutzung von Holacracy viele Impulse bekommen, vor allem wie wir die Wirksamkeit durch ergänzende Maßnahmen erhöhen können,
- die Erkenntnisse für Veröffentlichungen und für unsere Arbeit genutzt,
- Adrian und Achim Hensen der Purpose AG kennengelernt und zu einem Vortrag zum Thema „Einfluss von Eigentum auf Organisationen“ für Kunden nach Wien eingeladen.
Und: Wir haben aus den Erkenntnissen ganz konkrete Projekte für unsere eigene Weiterentwicklung gestartet. So arbeiten wir gerade an zwei Veröffentlichungen, an der Erhöhung unserer eigenen internen Transparenz (vielleicht nicht ganz so mutig wie die Kolleg:innen von EMPAUA) und sind ganz konkret daran, unsere Backoffice-Prozesse zu automatisieren.
„Gibt es eine nächste Learning Journey?“ werden meine Kolleg:innen und ich oft gefragt. Na klar! Wir wissen noch nicht wohin und wann, haben hundert Ideen dazu und lassen diese Reise ganz nach Otto Scharmers Sensing auf uns zukunften.
Autor
David Jeggle Dipl. Betriebswirt und systemischer Organisationsberater bei der Beratergruppe Neuwaldegg mit dem Schwerpunkt Strategie, Change und Führung.