Wozu eigentlich Purpose?
Das fragen sich manche Unternehmen. Der Trend zum Unternehmens-Sinn-Statement ist kaum überhörbar und mindestens jeder Konzern hat heute schon so einen Satz, warum es ihn eigentlich gibt. Ich beginne jetzt mal von der anderen Seite – dort, wo nicht ein Trend, sondern ein tatsächlicher Bedarf im Geschäft dazu führt, nach Purpose zu fragen.
Wann kommen Unternehmen zu uns, um nach ihrem Sinn zu fragen?
- Sie kommen zum Beispiel, wenn das Unternehmen in eine massive finanzielle Krise rutscht, wenn harte Entscheidungen anstehen und es dafür einen Orientierungspunkt braucht (Wovon leiten wir diese Entscheidungen ab?).
- Sie kommen aber auch in ruhigen Phasen, z. B. wenn der Strategieprozess ins Stocken gerät, weil es auch hier keine übergeordnete Ausrichtung gibt (Wovon sollen wir Strategie eigentlich ableiten?).
- Sie kommen, wenn sie merken, dass die Strukturen und Form der Zusammenarbeit nicht mehr zu dem passt, wo sich ihr Markt hin entwickelt hat. Um auch hier Antworten zu finden wie die neue Struktur aussehen soll, brauchen Sie eine übergeordnete Antwort „Was wollen wir eigentlich erreichen?“.
- Sie kommen vielleicht auch, weil sie sich agil organisieren wollen, Verantwortung in Teams und Rollen verteilen und Führungsebenen abschaffen. Nun wird deutlich, dass die übergeordnete Klarheit fehlt, an der alle ihre Entscheidungen ausrichten. Was ist das große Ganze auf das alle einzahlen? Was trägt jede Rolle und jedes Team genau dazu bei?
- Sie kommen wenn HR rudert, weil am Markt keine Fachkräfte mehr zu bekommen sind und die Guten die da sind, reihenweise kündigen, weil anderswo mehr bezahlt wird. Dann fragen sie nach Purpose, um damit Klarheit nach innen und außen zu schaffen (Wovon sind wir überzeugt? Was wollen wir mit Dir zusammen erreichen? Was hält uns auch in Krisenzeiten zusammen?). Am Purpose lassen sich dann ihre Personalprozesse, das Recruiting, das Onboarding, die Mitarbeiter:innen Entwicklung ausrichten.
- Sie kommen wenn sie an ihrer Kultur arbeiten wollen. Wenn früher durch Gründerfiguren, durch geistliche Figuren oder durch bestimmte Führungskräfte personifiziert war, wer wir sind und was uns ausmacht. Und dann sterben diese Personen oder sie verlieren an Bedeutung und plötzlich wird schwammig, was dieses Unternehmen nun von anderen seiner Branche unterscheidet. Sie suchen nach Purpose, weil er die Identität schärft, weil er der Klebstoff ist, der hier verloren ging.
- Sie kommen, weil durch die Pandemie alle im Home Office sind und es kein WIR-Gefühl im Unternehmen mehr gibt. Weil in den letzten beiden Jahren Tausende Mitarbeiter:innen ongeboarded wurden, die ihre Firma nur virtuell kennen. Sie wollen über das Vehikel des Purpose gemeinsam eine Frage beantworten, die laut ist: Wer sind wir jetzt? Was verbindet uns hier?
- Sie kommen weil eine Disruption am Markt eine ganze Branche durcheinander gewirbelt hat. Sie kommen dann als ganzes Ökosystem an Playern, die spüren, dass sie unter einem Shared Purpose gemeinsam mehr erreichen könnten. Und die sich darauf einlassen wollen, dafür dann auch ihre Strukturen und Zusammenarbeit ganz neu zu denken.
- Sie kommen, wenn es um einen Generationswechsel geht, wenn die Gründer:innen abgeben wollen und es um zwei Dinge geht: Den Spirit, die DNA, das Herz der Organisation sicher in die Zukunft zu übergeben und zugleich Raum aufzumachen, dass da Neue Neues gestalten können. Sie nutzen die Frage nach Purpose für diesen entscheidenden Dialogprozess.
Sie kommen aber auch … die Liste geht noch weiter 😉
Wenn Sie es spannend finden, das abstrakte Thema Purpose in konkrete Unternehmensbeispiele herunterzubrechen und daraus gleich Anwendbares für Ihr Unternehmen oder Ihr Team abzuleiten, dann wird Ihnen das Playbook Purpose Driven Organizations gefallen – leichtfüßig erzählt, klar strukturiert und lustvoll illustriert.
Im Playbook lesen Sie, wie Unternehmen konkret mit Purpose arbeiten, was sie erreichen, wo sie stolpern und was Sie direkt daraus mitnehmen können.
Über die Autorin
Franziska Fink ist systemische Beraterin & Coach, Purpose-Expertin, Buch-Autorin und Programmleiterin einiger Neuwaldegger Weiterbildungsformate (Purpose Driven Organizations Workshop, Coaching Campus und Virtual Architects). Ihre Spezialisierung ist das Thema Purpose in Organisationen. In ihrer langjährigen Arbeit mit internationalen Unternehmen, die sie durch Change- und Transformationsprozesse begleitet, hat sich das Thema Sinn als ein Hebel für zukunftsfähige Organisation gezeigt. Seither arbeitet und forscht sie daran, wie Purpose für die Steuerung genutzt werden kann und welchen Unterschied er langfristig für Organisation und Mitarbeitende macht.
Playbook Purpose Driven Organizations
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Weitere interessante Links
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