• Verän­de­rung
  • Führung
  • Purpose und Stra­tegie
  • Agile Orga­ni­sa­tion
  • Weiter­bil­dung
  • DE
  • EN
search close

Vereinbaren Sie jetzt ein unverbindliches Beratungsgespräch

Lassen Sie uns bei einem gemeinsamen Telefonat auf Ihre aktuelle Situation schauen! Wir rufen Sie gern zurück!

Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.

  • Start­seite
  • Über uns
    • Purpose
    • Team
    • Kunden
    • Geschichte
    • Nach­hal­tig­keit
  • Bera­tung
    • Verän­de­rung
    • Führung
    • Purpose & Stra­tegie
    • Agile Orga­ni­sa­tion
  • Weiter­bil­dung
    • Neuwald­egger Curri­culum
    • Neuwald­egger Change Campus
    • Neuwald­egger Coaching Campus
    • Gender Equa­lity Lab
    • Moving Leader­ship
    • Purpose Driven Orga­niza­tions Work­shop
    • Agiler Frei­raum
    • Rema­king Orga­niza­tions
    • Events
  • Publi­ka­tionen
    • Bücher & Artikel
    • Blog
    • News­letter
    • Podcast
  • Kontakt
    • Ando­cken
    • Abon­nieren
    • Anreisen
  • Fokus
    • Agiles Universum
    • Agile Trans­for­ma­tion
    • Purpose Driven Orga­niza­tion
Foto: Hreche­niuk Oleksi

Gleich­stel­lung – es darf auch mal privat werden

Sobald ich in Orga­ni­sa­tionen an Gleich­stel­lungen arbeite, fragen mich in den Pausen fast immer ein paar Frauen: Wie gelingt das Private, wenn frau beruf­lich erfolg­reich sein will? Das kommt wie das Amen im Gebet. Und schnell kommt auch die Frage an mich: Wie machst du das mit Kids, Part­ner­schaft, Freunden und Hobbies? Gibt es da ein paar Tipps? 

Privates gelingt & Karriere

Im ersten Moment weiß ich oft nicht was ich sagen soll, frage mich ob ich ein gutes Beispiel bin. Trotzdem versuche ich es: Wie ich meine Rolle als Mutter sehe, was mir wichtig ist und welche Glau­bens­sätze ich gefunden und bear­beitet habe und, und, und. Was ich immer sage: „… die größte Heraus­for­de­rung dabei ist aus meiner Sicht eine glück­liche Partner:innschaft zu führen und dabei nicht auf sich selbst zu vergessen!“ Da tauchen wir dann oft ein. Wieso, weshalb, was zu kurz kommt, wovon es zu viel gibt. 

Heraus­for­de­rung Partner:innenschaft

Ich behaupte ja, dass ich mit meinem Partner glück­lich bin und wir an vielen Stellen Gleich­be­rech­ti­gung leben – wenn wir das gesamte Paket der letzten 20 Jahre und die Entwick­lung einbe­ziehen. Da spielen so viele unter­schied­liche Aspekte mit, die ich auf die Schnelle gar nicht begreifbar machen kann. Und: es ist unsere Story, unser Werde­gang, der bisher für uns passt und für den ich sehr dankbar bin. 

Und da kommt das neue Buch von Nils Pickert ins Spiel: Lebenskompliz:innen – Liebe auf Augen­höhe. Pickert schafft es klug, schön und berüh­rend, viele dieser Aspekte auf den Punkt zu bringen und zeigt, auf was es ankommt. Das Coole dabei ist, dass es kein triviales Konzept ist, sondern ein Weg mit mehreren Eckpfei­lern an denen man:frau sich orien­tieren kann. Aber vorher wird mal kräftig gerüt­telt! 

Roman­ti­sche Liebe wird zerlegt

Er stellt die roman­ti­sche Liebe in die Mitte und dekon­stru­iert sie Stück für Stück. Dabei wird deut­lich, weshalb diese Konstruk­tion Gleich­stel­lung verhin­dert. Die Erwar­tung ist ganz einfach nicht einlösbar: die anhal­tenden spar­k­ling moments, die Aufge­regt­heit, der Blick auf unser Gegen­über, der jegliche nega­tive Eigen­schaft in Luft auflöst, die Wunsch­er­fül­lungs­ma­schine für das eigene Gegen­über und das persön­liche Verzichten für die große Liebe. Diese Annahmen und die damit verbun­denen Spiel­re­geln wirken hinder­lich. Deshalb braucht es etwas anderes! 

Genau das meine ich, wenn ich erkläre, das wir in den letzten 20 Jahren einiges loslassen mussten. Wir sind heute nicht mehr dieselben. Wir haben für uns neue Spiel­re­geln gefunden. Die roman­ti­schen „Vom-Flug­zeug-Abhol­mo­mente“ oder „Blumen-um-die-Liebe zu beschwören“ haben uns nicht gut getan. Heute ist uns so etwas (fast) nicht mehr wichtig. 

Foto: A. Solano

Die 4 Ws für erwach­sene Liebe

Nils Pickert führt anstelle der roman­ti­schen Liebe vier Prin­zi­pien an. Sie sind aus seiner Sicht wich­tige Bestand­teile für eine Erwach­se­nen­liebe auf Augen­höhe. Um diese 4 Ws wird perma­nent gerungen: 

  • #1 Wohl­wollen:
    Anstelle von „die Liebe im Hier und Jetzt beweisen“ erkennen wir uns als Menschen an. „Ich liebe dich, werde dich miss­ver­stehen und verletzen. Ich weiß, dass du mit mir das Gleiche tun wirst. … Ich setzte darauf, dass wir mehr Miss­ver­ständ­nisse aus dem Weg räumen wollen, als sich anhäufen werden. Ich werde mit aller Kraft die best­mög­liche Version von dir annehmen und ich wünsche mir, dass du das Gleiche für mich tust.“ (Pickert, Nils S. 41) 
  • #2 Wandel­bar­keit:
    Wir befinden uns im perma­nenten Wandel, Dinge verän­dern sich. Deshalb setzen wir solche Verän­de­rungen aktiv in Bezug zu unserer Bezie­hung, den Erwar­tungen und Wünschen. Es zählt nicht der Ausgangs­punkt wie es „damals am Anfang“ war, sondern so wie es jetzt ist: Passen wir unter diesen Umständen noch zusammen? Was brauche ich und du mehr/weniger? Welche neuen Ziele, Inter­essen sind da und wie passen die in unser Leben? 
  • #3 Wiss­be­gier:
    Aufein­ander neugierig bleiben ist die Basis um Verän­de­rungen gemeinsam gehen zu können. Dabei hilft es, mit dem Gegen­über in Gespräche zu gehen, verstehen zu wollen, nach­zu­fragen, statt sich selbst verstär­kende Selbst­ge­spräche zu führen. 
  • #4 Wahr­haf­tig­keit:
    Die eigenen Bedürf­nisse zu kennen und diese auch ins Gespräch zu bringen, bedeutet Ehrlich­keit. Es ist dabei nicht gemeint, dass alles erfüllt wird, aber diese Trans­pa­renz hilft beim gemein­samen Navi­gieren. 

Darum ringen, ja das ist wichtig …

… das dachte ich mir beim Lesen. Es gibt keine Bezie­hung die nicht konfliktär ist, in der wir nicht in alte Muster zurück­fallen. Alles andere wäre naiv und nicht mensch­lich. Bedeutet aber meis­tens einen langen Prozess und oft über den eigenen Schatten zu springen. Und: Ich erkenne uns in jedem der 4 Ws ein wenig wieder, über andere denke ich noch immer nach. Auf jeden Fall: ein starker Start für eine Lebenskompliz:innenschaft und gemein­same Liebe! 

Das ist aber längst noch nicht alles. Beson­ders gefällt mir die Demut des Autors und, dass er es schafft, immer wieder den größeren Kontext dahinter aufzu­spannen. Zusam­men­ge­fasst sagt er, in meiner Welt: Wir leben in einer patri­ar­chal-sexis­ti­schen Gesell­schaft, seit ewig. Es wäre absurd zu glauben, dass dies nicht jede und jeden von uns massiv beein­flusst. Das muss uns bewusst sein und eine gleich­be­rech­tigte Bezie­hung ist schon deshalb harte Arbeit. Wir müssen diese Muster kennen, erkennen, benennen und immer wieder dafür kämpfen: in unserer Bezie­hung, in unserem Umfeld, für unsere Liebe. (Übri­gens, ähnlich erkläre ich es auch für Orga­ni­sa­tionen: Es würde fast an ein Wunder grenzen, wenn sich keine Unge­rech­tig­keiten etablieren!!) 

Gemein­same Realität: Patri­ar­chal-sexis­ti­sche Gesell­schaft 

Ist Klar­heit zu dieser gemein­samen Realität in der Paar­be­zie­hungen da, geht es um Verträge: Liebe braucht trans­pa­rente Verein­ba­rungen, die gepflegt, umge­setzt und aktua­li­siert werden. Ja echt! Das klingt zwar super unro­man­tisch, aber darum geht es ja nicht! Wann haben wir Paar­zeit? Wer macht was wann? Wie sieht es mit eigener Zeit aus? Wie gehen wir mit Konflikten um? Welche Regeln sind uns wichtig? Für was brauche ich Wert­schät­zung? Und auch: Wer will ich, wer wollen wir sein und werden? Nils Pickert spart in seinem Buch nicht mit eigenen Beispielen und verdeut­licht dabei auch, dass perma­nentes Dran­bleiben total wichtig ist. Es hört nie auf. 

Das ist auch meine Erfah­rung. Sicher­heit entsteht bei mir erst, indem wir beide wissen, dass wir beim Gegen­über dran­bleiben. Dass wir uns gegen­seitig nicht selbst­ver­ständ­lich sind. Dass wir beide unsere Bedürf­nisse kennen und die des anderen versu­chen zu verstehen und teil­weise auch inte­grieren. 

Liebe = inein­ander behei­maten

Pickert beschreibt das als Liebe und meint, dass Liebe ein Prozesse des „inein­ander behei­maten“ ist. Darum dreht sich dieses Buch! Für die Nerds unter uns (hier wurde auch Luhman zitiert ;)), hier die längere Version: „Sich inein­ander zu behei­maten, ist eine Form der inter­sub­jek­tiven Aner­ken­nung, in der man fürein­ander Verant­wor­tung über­nimmt und symbo­lisch gene­ra­li­siert mitein­ander kommu­ni­ziert, um Verständnis über­haupt erst möglich zu machen.“ 

Ja ich weiß, letz­teres klingt ein wenig sperrig, dafür ist es sehr präzise! Im Zentrum steht: inein­ander behei­maten. Wow! So habe ich noch nie darüber nach­ge­dacht. Ich finde es einen schönen Gedanken, der mich sehr berührt. Genau das versuche ich seither besser zu verstehen und zu spüren. Was bedeutet das für mich? Für uns? 

Lebenskompliz:innenreise

Ich bin Nils Pickert unend­lich dankbar für seine Gedanken, die gefun­dene Sprache und die Form, Übende sein zu können. Für den wunder­schönen Impuls, um Gleich­stel­lung weiter­zu­denken, den ich auch an der Schnitt­stelle zu Orga­ni­sa­tionen aufgreifen werde. Und für meine neu aufge­la­dene Lebenskompliz:innen-Reise, die ich fort­führe! 

Also ein wirk­li­ches Must-read!

Lebenskompliz:innen – Liebe auf Augen­höhe
Pickert, Nils (2022)
Beltz Verlag

Über die Autorin

Barbara Buza­nich-Pöltl ist Bera­terin und Mana­ging Part­nerin bei Neuwaldegg. Sie ist Programm­lei­terin des Gender Equa­lity Labs und Keynote-Spea­kerin. Neben ihrem Herzens­thema Gender Equa­lity bewegen sie vor allem die Themen Agile Trans­for­ma­tion und Purpose und Stra­tegie. Dazu hat sie auch mit Frank Boos das Buch „Moving Orga­niza­tions“ geschrieben und sie ist Programm­lei­terin des Work­shop-Formats Agiler Frei­raum, das dem Expe­ri­men­tieren mit agilen Facetten dient.

Gender Equa­lity Lab

Ein inno­va­tives Praxis-Programm für Orga­ni­sa­tionen, die durch Gleich­stel­lung ihr volles Poten­zial entfalten möchten. Wir richten uns an Frauen und Männer, die mit uns Vorreiter:innen sind und Orga­ni­sa­tionen gestalten. Nächster Start: Oktober 2022

Weitere span­nende Beiträge

arrow_back Podcast: Gleich­stel­lung in Orga­ni­sa­tionen
arrow_back Blog­post Gleich­stel­lung – Wo stehen wir?
arrow_back Kopf des Tages: Barbara Buza­nich-Pöltl in SHEco­nomy
arrow_back Inter­view: Es braucht ein Gegen­über, das Gleich­stel­lung wirk­lich fördert, SHEco­nomy

Versäumen Sie keine span­nenden Blog­bei­träge mehr. Abon­nieren Sie unseren News­letter!

Jetzt Bestellen

Bera­ter­gruppe Neuwaldegg
Gesell­schaft für Unter­neh­mens­be­ra­tung und Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung GmbH

Gregor-Mendel-Straße 35, 1190 Wien
T +43 1 368 80 70, office@​neuwaldegg.​at, www​.neuwaldegg​.at
Firmen­buch-Nr. 69063 p, Handels­ge­richt Wien

News­letter
Impressum
AGB
Daten­schutz

Spre­chen Sie uns an!