Transformation von einer länderorientierten zu einer marktorientierten Organisationsstruktur
Ganzheitliche Beratung, Begleitung, Enablement und Change Kommunikation: Ein Chemieunternehmen (Hersteller von Klebstoffen u.a. für Industrie & Endkunden) stellt sich europaweit effizient auf und definiert länderübergreifende Zusammenarbeit neu.
Ausgangssituation & Zielsetzung
Mit dem Ziel, nachhaltiges Wachstum, höhere Effizienz (z.B. durch Vereinheitlichung und Digitalisierung von Prozessen) in der Marktbearbeitung sowie eine höhere Kundenzufriedenheit zu erreichen, haben wir über 2 Jahre das europaweite Transformationsprojekt eines deutschen Traditionsunternehmens begleitet. Dabei wurden 25 Ländergesellschaften in eine gesamteuropäische Struktur mit klaren Kundensegmenten und unterstützende Funktionen zusammengefasst. Zuvor wurden Synergien in der Marktbearbeitung (z. B. einheitliche Kundenansprache, Preisharmonie, Digitalprojekte) nicht länderübergreifend genutzt.
Herausforderungen: Länderübergreifende Transformation in Zeiten von COVID-19
Zentraler Hebel war der Mindset-Shift von lokaler Fokussierung zu „One Europe“. Projektziel war es, länderübergeifend zu denken und eine globale Sichtweise mit lokalen Perspektiven zu verbinden. Gleichzeitig mussten neue Wege der – auch weiterhin virtuellen – Führung und Zusammenarbeit etabliert werden. Dabei sind unterschiedliche Erfahrungen, Denkweisen, Sprachen sowie lokale und organisationale Kulturen zu berücksichtigen. Unsere Herausforderung: Wie kann die neue Organisation etabliert und ein grenzübergreifender Teamspirit mit allen Mitarbeiter:innen geschaffen werden?
Das Change Projekt begann Anfang 2020 – COVID-19 brachte kurz danach weitere Komplexität ins Projekt: Das Tempo des Wandels musste gehalten werden, zeitgleich wurden der persönliche Austausch und die Durchführung von Präsenz-Workshops eingeschränkt. Neu zusammen gesetzte geografisch verteilte Teams und ihre Führungskräfte mussten auch informell in Kontakt kommen und virtuell mitgenommen werden.
Unser Vorgehen (Change Begleitung)
Zentraler Hebel war der Mindset-Shift von lokaler Fokussierung zu „One Europe“. Projektziel war es, länderübergeifend zu denken und eine globale Sichtweise mit lokalen Perspektiven zu verbinden. Gleichzeitig mussten neue Wege der – auch weiterhin virtuellen – Führung und Zusammenarbeit etabliert werden. Dabei sind unterschiedliche Erfahrungen, Denkweisen, Sprachen sowie lokale und organisationale Kulturen zu berücksichtigen. Unsere Herausforderung: Wie kann die neue Organisation etabliert und ein grenzübergreifender Teamspirit mit allen Mitarbeiter:innen geschaffen werden?
Das Change Projekt begann Anfang 2020 - COVID-19 brachte kurz danach weitere Komplexität ins Projekt: Das Tempo des Wandels musste gehalten werden, zeitgleich wurde der persönliche Austausch und die Durchführung von Präsenz-Workshops eingeschränkt. Neu zusammen gesetzte geografisch verteilte Teams und ihre Führungskräfte mussten auch informell in Kontakt kommen und virtuell mitgenommen werden.
- Laufende Begleitung des europäischen Führungsteams sowie der Leiter:innen der Segmente & Funktionen
- Verknüpfung der inhaltlichen Arbeitspakete (Workstreams) mit den Change-Aktivitäten und regelmäßiges Sparring der Workstreamleads
- Führungskräfte-Enablement „Führen in der Veränderung“ und Toolbox zur Anwendung im eigenen Bereich mit Team-Ausstand, Erste-100-Tage-Kompass, Team Kick-Off, Umsetzungswerkstätten etc.
- Etablierung von Lernwegen für Führungskräfte und Mitarbeiter:innen u. a. zu den Themen „Interkulturelle Zusammenarbeit”, „Gut mit Veränderung umgehen für Mitarbeiter:innen”
- Etablierung, Enablement und laufende Begleitung des europäischen Change Agents-Netzwerks
- Etablierung & Durchführung des regelmäßigen Soundingboards und Pulse Checks
- Einführung von OKRs (Objectives & Key Results) als neues Zielmanagement-System
Change Kommunikation: Information, Interaktion und Integration
Die begleitende Change Kommunikation war integraler Bestandteil im Transformationsprozess und eng mit den inhaltlichen Change-Maßnahmen verknüpft. Nach einer Statuserhebung bzgl. Kanälen und Zielgruppen, wurde ein 3-Säulen-Konzept entwickelt: Information (mit dem Ziel, durch Transparenz Wissen und Sicherheit über die Transformation zu vermitteln), Interaktion (mit dem Ziel, das Verständnis zu erhöhen und Zielgruppen in die Aktivität zu bringen) und Integration (mit dem Ziel, das eigene Verhalten dauerhaft zu verändern).
Zentral war, dass das Konzept und die Einzelmaßnahmen in Co-Creation mit dem Kunden entwickelt und umgesetzt wurden. Grundlage bildete die mit dem gesamten Führungsteam in einem Workshop entwickelte Change Story. Neben dem konkreten Ergebnis hat das auch für gemeinsame Klarheit und Ausrichtung gesorgt.
Mit der Change-Kommunikation haben wir eine positive Einstellung zum Change unterstützt. Kommunikationsangebote auf verschiedenen Kanälen haben sichergestellt, dass jede Zielgruppe mit ihrer individuellen Medienpräferenz relevante Informationen zur Verfügung hat. Dialogorientierte Townhalls, Videobotschaften, Artikel im Intranet und Informationspakete für Führungskräfte, informelle Coffee Sessions sowie virtuelle Kaminabende mit Mitgliedern der Führungsebene, bauten Unsicherheiten ab und ermöglichten trotz der virtuellen Rahmenbedingungen einen guten Dialog in der Veränderung.
Unser Fazit
Würden wir die Dinge genauso wieder tun?
Das Projekt hat uns durch das virtuelle Arbeiten von Beginn an viel abverlangt. Im Projektteam herrschte im digitalen Austausch ein guter Spirit und gleichzeitig hätte ein viel früheres persönliches Meetings nach dem Lock-Down für ein besseres Verständnis untereinander und für einige Missverständnisse weniger gesorgt. Darüber hinaus haben wir auch virtuell einige innovative Formate auf die Beine gestellt (z.B. regionale Townhalls, Alignments mit den Führungskräften, Fireside-Chats, Teamfilm „Tour d‘ Europe“) – das wir uns vor 2,5 Jahren nicht hätten vorstellen können.
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe und die Offenheit, auch unbequeme Themen anzusprechen und anzugehen, haben dieses Projekt geprägt. Als systemische Beratung kommen wir nicht mit vorgefertigten Lösungen, sondern stellen Fragen und geben Hilfe zur Selbsthilfe. Das mag manchmal irritieren – führt aber auch dazu, dass z. B. nach Sparrings mit den Bereichs- & Funktions-Heads diese schnell viel selbst intern übernehmen und umsetzen konnten. Nächstes Mal würden wir daher klarer machen, was der Unterschied zwischen einer klassischen Management-Beratung und einer systemischen Beratung ist, die Balance von Nähe und Distanz und Rollen sowie Erwartungen noch besser schärfen.