Konflikte lösen bevor sie entstehen –
mit der Brücke des „Als ob …“
Dieser Beitrag zeigt Ihnen ein Tool, mit dem Sie Ihre Konflikte lösen können, noch bevor sie entstehen. Sie lernen, Ihre Annahmen und Zuschreibungen zurückzunehmen und Ihrem Gegenüber eine Brücke zu bauen, die echten Kontakt herstellt. Lesen lohnt sich also!
Es kriselt und kracht – beobachten Sie das auch?
Wir hören gerade von Kolleg:innen, Kund:innen, Freunden, dass Konflikte aufbrechen und daran auch manche (Arbeits-)Beziehung auseinandergeht.
Kein Wunder – nach zwei Monaten Ausnahmezustand, die jeder ganz anders durchlebt hat:
- Eltern im Home-Office, die sich der Nähe ihrer „Affenbande“ kaum erwehren konnten
- Singles, die Wochen einsam vor dem Bildschirm verbracht haben – ohne persönliche Begegnung
- Menschen, die gern allein sind und die gesellschaftliche Auszeit genossen haben
- Partytiger, die die lange Isolation depressiv gemacht hat
- …
In den Nur-virtuellen-Meetings wird viel Persönliches aufgeschoben und nicht gesagt, manches auch falsch verstanden oder fehlinterpretiert. Wir bleiben mit unseren Annahmen, Projektionen und Sorgen allein, weil ein Zoom-Call mit dem Team dafür keinen Raum lässt.
Was sonst ein Blickkontakt, der Team-Tratsch in der Küche, eine kurze Berührung an der Schulter schnell wieder auflösen, gärt vor dem heimischen Bildschirm in Gedanken weiter.
„Warum benimmt sie sich in letzter Zeit so respektlos?“
„Ihm geht es offensichtlich nur um sich selbst!?“
„Sind die anderen sauer, weil ich von zu Hause kaum etwas schaffe?“
„Warum drängelt sich der Kollege so mit Überperformance in den Vordergrund!?“
Manche Themen fühlen sich an, wie ein unüberbrückbarer Graben – zu groß, um über den eigenen Schatten zu springen. Besser ist es, Schritt für Schritt eine Brücke zu bauen.
Nicht erst seit Watzlawicks Geschichte vom Mann mit dem Hammer wissen wir, dass Kopfkino nicht gerade beziehungsförderlich ist. Aber es ist leichter gesagt als getan, innerlich „aufgeräumt“ und offenen Herzens auf jemand zuzugehen, der mich gerade richtig in Rage bringt.
Aber es geht!
Nehmen Sie eine aktuelle Spannung mit jemandem – eine Situation, in der eigentlich ein klärendes Gespräch ansteht, weil das Gegenüber Sie zum Beispiel verärgert oder enttäuscht hat. Gehen Sie durch die Fragen dieses Tools. Am Ende zeigt sich dann der nächste Schritt, um diese Spannung zu lösen. Schnappen Sie sich einen Stift und lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf.
Die Brücke des „Als ob“-Bauanleitung:
Hier als PDF-Download.
Zu diesem Tool inspiriert hat uns die Arbeit von The Work, Gewaltfreie Kommunikation, Lösungsfokussierte Kurzzeittherapie und Ludwig Wittgenstein.
Die Autorinnen
Franziska Fink ist systemische Beraterin & Coach, Purpose-Expertin, Buch-Autorin und Programmleiterin des neuen Neuwaldegger Coaching Campus. Sie hat ein neues Konzept entwickelt, bei dem man nicht nur coachen lernt und ab dem ersten Modul selbst coacht, sondern auch von erfahrenen Coaches gecoacht wird.
Nicole Lauchart-Schmidl ist systemische Beraterin und erfahrener Coach. Gemeinsam mit Franziska Fink ist sie Trainerin beim Coaching Campus, der im Oktober 2020 starten wird.
Der Coaching Campus
In unserem kompakten Beratungs-Lehrgang lernen Sie systemisches Coaching – das konkrete Handwerk, genauso wie die Theorie und die Haltung. Nach den vier Modulen können Sie Ihre Kompetenz als systemischer Coach für sämtliche berufliche Anliegen Ihrer Kund:innen einsetzen und haben die Coaching-Haltung und -Werkzeuge in Ihre (Führungs-)Arbeit integriert. Parallel zum Campus begleitet Sie ein Coach in Ihrem persönlichen Lernprozess. Der Coaching Campus startet im November 2020, mit Corona oder ohne, soll heißen: im wunderschönen Hotel Gabrium bei Wien – wenn möglich, sonst im virtuellen Raum.
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