Connect Purpose
Warum ein Why-Statement erstmal nichts bedeutet
Wenn ich „Purpose Statement“ sage – welcher Satz fällt Ihnen dann spontan ein?
Das Why-Statement Ihres Unternehmens? Das Statement von Google oder von Patagonia? Oder der generische Satz eines Dax-Konzerns, von dem Sie denken, den könnte man eigentlich über viele Unternehmen drüberschreiben?
Meine These: Bei Purpose geht es nicht um den Satz – es geht nicht um das Purpose Statement! Auch wenn Sie viel Zeit und Geld in den Prozess mit einer Agentur investieren, die diesen Satz für Ihr Unternehmen entwickelt. Was da am Ende auf Papier gebracht wird, hat als Satz an sich keine Bedeutung.
Wert gewinnt ein Purpose Statement erst, wenn es mit Bedeutung aufgeladen wird. Ansonsten klingt es eben gut – auf der Website oder im Bewerbermarketing oder auf die Glaswände Ihrer Meeting-Räume gedruckt.
Aber viele Mitarbeitende werden damit wenig verbinden. Vielleicht nicken sie zustimmend oder sagen „eh klar!“. Andere zucken die Achseln oder verziehen das Gesicht und sagen, dass Worten aber Taten folgen müssten und wieso die Führungskräfte sich eigentlich nicht nach diesem Satz verhalten.
Bedeutung entsteht im Dialog. Und wenn Purpose im Unternehmen bedeutsam sein soll und für die Mitarbeitenden etwas bedeuten soll, dann suchen wir nach Dialogformen dafür.
Wenn ich Unternehmen begleite, die mit Purpose arbeiten wollen, dann legen wir weniger Gewicht auf den „tollen Satz“. Na klar – der muss entstehen. Aber entscheidend ist, dass wir in die Entwicklung des Purpose Statements schon möglichst viele Mitarbeitende einbeziehen. Schon hier beginnt der Dialog!
Deshalb mag ich bottom-up Prozesse – wo über einfache Wege wie Intranet oder Teams alle Mitarbeitenden und andere Stakeholder gefragt werden – zum Beispiel „Warum sollte es unser Unternehmen in 100 Jahren noch geben?“ oder „Wann war ich besonders stolz, hier zu arbeiten?“. Im Verdichten dieser Aussagen entsteht dann ein Statement, das beschreibt, was der Beitrag der Firma ist und welche Wirkung sie damit erzielen will.
Und durch diese Einbeziehung der Mitarbeitenden von Beginn an hat der Dialog begonnen, der Purpose im Unternehmen wirksam machen wird.
Mit dem fertigen Purpose Statement gehen wir dann in die Bereiche und in die Teams.
Ziel dieser „Connection Phase“ ist, dass jede:r im Unternehmen sich mit dem Purpose auseinandersetzen kann. Was bedeuten die Worte für uns? Was bedeutet es für meinen Bereich / für mein Team? Was bedeutet es für meine Rolle und für mich ganz persönlich? Was hat es mit meinem inneren „Treiber“ zu tun, mit dem was mir wichtig ist? Welchen Bezug knüpfe ich daran?
Purpose driven Unternehmen sind deshalb so erfolgreich, weil sie Wert darauflegen, dass zum formulierten Why wirklich Verbindung entsteht. Nur so wird es handlungsleitend für alle, nur so wird es mit Bedeutung und Emotion aufgeladen. Nur so wird es zu einem echten Nordstern.
Ohne Connection keine Wirkung
Mehr zu Sinn-voller Connection, den Formaten und den konkreten Schritten auf dem Weg einer Purpose Driven Organization finden Sie in unserem „Playbook Purpose Driven Organizations“. Das Handbuch für Praktiker:innen, die am liebsten gleich loslegen – sei es mit dem ganzen Unternehmen oder im eigenen Team.
Und wenn Purpose im Unternehmen gerade Ihr Thema ist und Sie den Austausch mit anderen Firmen auf diesem Weg suchen, dann sind Sie vielleicht im Purpose Driven Organizations Praxisworkshop richtig. Hier entwickeln Sie den maßgeschneiderten Purpose-Weg für Ihr Unternehmen und vernetzen sich mit spannenden Peers und Kompliz:innen aus Sinn-getriebenen Unternehmen.
Das Playbook Purpose Driven Organizations ist im Schäffer-Poeschel-Verlag erschienen!
Über die Autorin
Franziska Fink ist systemische Beraterin & Coach, Purpose-Expertin, Buch-Autorin und Programmleiterin einiger Neuwaldegger Weiterbildungsformate (Purpose Driven Organizations Workshop, Coaching Campus und Virtual Architects). Ihre Spezialisierung ist das Thema Purpose in Organisationen. In ihrer langjährigen Arbeit mit internationalen Unternehmen, die sie durch Change- und Transformationsprozesse begleitet, hat sich das Thema Sinn als ein Hebel für zukunftsfähige Organisation gezeigt. Seither arbeitet und forscht sie daran, wie Purpose für die Steuerung genutzt werden kann und welchen Unterschied er langfristig für Organisation und Mitarbeitende macht.
Playbook Purpose Driven Organizations
Auf dieser Site finden Sie die wichtigsten Aspekte, Take-aways und all die herrlichen Illustrationen unseres neuen Buches von Franziska Fink und Michal Moeller. Außerdem gibt’s einen Link direkt zum Verlag, dort können Sie das Playbook gleich bestellen
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