Warum Führungskräfte bei uns Coaching lernen?
Unser Neuwaldegger Coaching Campus hat eine lange Tradition. Was sich seit Jahren sichtbar verändert: Es nehmen immer mehr Führungskräfte teil. Sie sind in der Geschäftsführung, im Management, leiten Bereiche oder Teams. Sie wollen selbst nicht Coach werden aber für Ihre Führung das Handwerk lernen. Worin liegt dieses Interesse am systemischen Coaching und was verändert es im Führungsalltag? Das haben wir unsere Alumni gefragt …
Was ist jetzt anders für Euch und für jene, die Ihr führt?
Bettina Schuckert grinst. Die CEO der Agentur dentsu Austria ist alte Häsin in der Führung.
„Seit dem Coaching Campus ist für mich einiges anders im Führen. Ich frage viel mehr als früher und setze mehr auf Enabling. Lösungen, die meine Mitarbeiter:innen selbst entwickeln, haben bei ihnen ein viel größeres Commitment.“
Und schätzen das deine Leute?
„Hm – Manch‘ einer wünscht sich eine stärkere Führung. Wir erarbeiten uns vieles im Team, was mehr Zeit in Anspruch nimmt, weil viel diskutiert wird. Nicht immer sind Roles & Responsibilities klar und man muss permanent Beziehungsarbeit leisten. Manchmal glaube ich, es wäre einfacher stärker einzugreifen und mehr top down zu führen.
Aber, die Mitarbeiter:innen, die sich in diesem Umfeld wohl fühlen, blühen richtig auf und entwickeln sich prächtig. Das gibt mir persönlich viel zurück und bestärkt mich, weiterhin in den Diskurs zu gehen. Das System findet die Lösungen selbst in sich und jeder findet sich dann auch in den Lösungen.“
Das klingt großartig, aber nicht ganz reibungsfrei.
„Nein! Mitarbeiter:innen mehr einzubinden und zu enablen - damit können nicht alle umgehen. Phasenweise ist es überfordernd. Viele sind es gewohnt, Antworten zu bekommen und nicht Fragen. Es führt unweigerlich zu einem Mindshift in der Organisation – und es entsteht eine neue Qualität in der Zusammenarbeit, aber eine Zeit lang ist es unruhig.“
Vieles davon würde auch Wolfgang Moser unterstreichen. Der CFO der Pöttinger Landtechnik GmbH summiert in unserem Gespräch „Der Coaching Campus war sehr gut investiertes Geld!“
Und warum?
„Ich führe weniger direkt und frage viel mehr. Früher habe ich geglaubt, meine Werte sind das Um und Auf und dass sie für jeden gültig sein sollten. Davon bin ich durch den Lehrgang abgerückt. Meine Mitarbeiter kommen auf eigene Lösungen – dabei ist der Lernerfolg und die Bereitschaft zur Umsetzung viel höher.“
Wenn ich deine Mitarbeiter:innen fragen würde, was würden die sagen, was du jetzt anders machst?
„Er ist zurückhaltender. Er gibt weniger Tipps und Empfehlungen. Und sie beobachten, dass ich proaktiv Coaching empfehle. Wenn ich merke, dass jemand Interesse hat, biete ich externes Coaching an. Je mehr die Menschen selbst ins Reflektieren kommen, umso einfacher und effektiver wird die Führungsarbeit.
Das fehlt mir in den Führungsausbildungen. Dort wird man für Themen sensibilisiert und lernt, wie man sie angeht. Aber dort wirst man nie so gezwungen über sich selbst zu reflektieren. Stell‘ die richtigen Fragen oder bringe deine Leute dazu, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen.“
Auf welche Lebensbereiche hatte die Ausbildung noch Einfluss bei dir?
„Das Coaching-Handwerk hat mich auch als Vater verändert. Meine Kinder sind 12 und 15 Jahre und als alter erfahrener Erwachsener ist man ja immer geneigt, den Jungen zu sagen was gut und was schlecht ist. Ich lasse sie jetzt viel mehr ausprobieren, halte mich mehr zurück und frage sie viel mehr.
Ich bin insgesamt als Mensch resilienter geworden. Es kann mich weniger erschüttern als vorher.“
Katharina Handler knüpft hier gleich an. Sie leitet Organisation, Marketing und Personalentwicklung der Handler Gruppe. Teil ihrer Arbeit ist, Prozesse im Unternehmen zu gestalten. Bei ihr fließt das Coaching Handwerk auch in Workshops und in die Arbeit mit Gruppen ein.
Und wie?
„Meine Fragen sind viel gezielter und ich versuche auch in Gruppen individueller auf die Einzelnen einzugehen. Ich nutze Aufstellungen im Raum, mache Soziometrien, nutze paradoxe Fragen. Ich arbeite mit Skalierungen und achte stärker auf Divergenz als auf Konvergenz.“
Was würden mir deine Teams dazu sagen?
„Sie haben mir rückgemeldet, dass ich Stand Ups divergenter moderiere, dass ich Workshops spannender gestalte und dass ich anders Fragen stelle.
Meine eigene Führungskraft sagt mir, es sei ein riesen Unterschied, wie ich jetzt Fragen stelle und dass ich ganz anders an Themen rangehe – nicht mehr auf den Inhalt fokussiert, sondern auf den Prozess, also auf den Rahmen und auf die Metaebene.“
Hast du dabei auch Hoppalas erlebt?
„Ja, in der Arbeit mit anderen Führungskräften. Da werde ich zum Teil zu persönlich und versuche die Personen zu coachen und Einzelne aus der Reserve zu locken. Das kommt nicht so gut an. Da habe ich gelernt, dass es nicht darum geht, Hauptsache alle zu Wort kommen zu lassen. Manche leisten ihren Beitrag auf andere Art und Weise.“
Was hast du noch an Wirkung beobachtet bei dir oder bei anderen?
„Ich bin in meiner Partnerschaft wertfreier in Diskussionen, kann die Werte des anderen mehr zulassen und stehenlassen und gehe eher in die Reflexion, was das bei mir auslöst und warum. Es ist wesentlich effizienter, so Streitgespräche zu führen (sie lacht).“
Neuwaldegger Coaching Campus in a Nutshell
- Lehrgang in systemischem Coaching im Business Kontext
- 9 Module (Präsenz und virtuell)
- Wien & Steiermark
- Zertifiziert und anerkannt vom ACC und IOCB
- Hoher Praxisanteil
- Fundierte Theorieausbildung
- Klassiker in den Neuwaldegger Programmen
Über die Autorin
Franziska Fink ist systemische Beraterin & Coach, Purpose-Expertin, Buch-Autorin und Co-Programmleiterin des Neuwaldegger Coaching Campus. Sie hat ein neues Konzept für unsere Coaching-Aus- und Weiterbildung entwickelt, bei dem man nicht nur coachen lernt und das systemtheoretische Theoriefundament versteht, sondern auch Schritt für Schritt in eine neue Haltung hineinwächst – die Grundlage für wirksames systemisches Coaching.
Weitere interessante Beiträge
arrow_forward Ikigai Coaching
arrow_forward Coaching der Natur
arrow_forward Positive Psychologie im Coaching
arrow_forward Systemischs Coaching und die Basis dafür
arrow_forward Was machen eigentlich die Absolvent:innen unserer Lehrgänge?
arrow_forward CEO oder lieber selbstständig als Coach?
arrow_forward Arbeiten mit Online-Aufstellungen
arrow_forward Online besser coachen lernen
arrow_forward Die Brücke des „Als ob …“]
arrow_forward Tim Benzko und die systemische Leiter
arrow_forward Mit System-Check rasch entscheiden
arrow_forward Kennen Sie Reframing?